6
Deutschland.
3 tu ic! qu er Mulde und fließen nach N. durch das wellenförmige Säch-
fische Bergland ab. Das Erzgebirge ist reich an Silbererz; dieses
gewinnt man in der Umgegend der Bergstadt Freiberg ('?). Aber der
Bergbau reicht zur Ernährung der dichten Bevölkerung nicht aus; deshalb
müssen Spitzenklöppelei und Weberei aushelfen. Im Sächsischen Berglande
blüht der Kohlenbergbau bei Zwickau (?) und fördert an vielen Orten
die Fabrikthätigkeit, besonders in Chemnitz.
18] 3. Die Landschaften des ^aalegebietes begreifen das Quellland
der Saale und das Land der Unftrut.
a. Das Fichtelgebirge ist ein Waldgebirge (Schneeberg, 1100 m),
das Quellland der Eger, der Na ab, des Mains und der Saale.
Die Bevölkerung nährt sich von Holzfällen, Kohlenbrennen und Viehzucht
1). Der Franken wald reicht vom Fichtelgebirge bis zur Quelle der
Werra und bildet rundliche Berge.
e. Der Thüringer wald beginnt an der Werraquelle und erstreckt
sich 100 km weit nach Nw. bis zum ersten Werraknie. Er bildet einen
bewaldeten Gebirgskamm, in dessen Mitte der 1000 m hohe Beerberg
liegt. Die Gewässer gehen auf der Nordseite zur Saale, auf der Süd-
feite zur Werra. Wegen des Waldreichtums nähren sich die Bewohner
teils von Viehzucht, teils von Waldwirtschaft und Holzschnitzerei; die Ver-
fertigung von Spielwaren blüht besonders in Sonneberg.
d. Das Thüringer Hügelland zieht vom Thüringerwalde nach N. bis
zum Harz. Der Hauptfluß ist die U nstrut (z. Saale). Die Höhen find meist
bewaldet, die Thalweiten dem Ackerbau gewonnen. In ihnen liegen die
großen Städte des Berglandes: Erfnrt im S. und Nordhausen im N.
e. Der Harz ist eine eiförmige Gebirgsmaffe, an deren Nordrande sich
der 1100 m hohe Brocken erhebt. Die Gewässer sammelt die Bode
und führt sie zur Saale. Die Bewohner des fast überall bewaldeten Ge-
birges sind teils Viehzüchter, teils Kohlenbrenner oder Bergleute. Haupt-
ort des Bergbaus ist Klausthal.
4. Die Landschaften der oberen und mittleren Weser.
Sie begreifen das Bergland nördlich der Werra- und der Fuldaquelle.
19] \. Die südliche Wasserscheide zieht über die Quellen der Fulda und
der Schwalm. Um die Quelle der Fulda erhebt die Rhön ihre teils
kahlen, teils bewaldeten Bergkegel (Heiliger Krenzberg, 900 m).
Im Quellgebiet der Schwalm (z. Fulda) erreicht der Vogelsberg im
800 m hohen Taufstein seine höchste Höhe. Beide Gebirge hat man
wegen ihrer Unfruchtbarkeit das „Land der armen Leute" genannt.
20] 2. Pas hessische T^ergland ist das Land um die Fulda bis zu deren
Zusammenfluß mit der Werra bei Münden; recht fruchtbar ist es nur
in den Flußthäleru; deshalb liegt an der Fulda Kassel, der Hauptort
Hessens.
21] 3- Das Idorferber^land ist das Bergland, durch welches die Weser
(aus Werra und Fulda entstanden) zwischen landschaftlich anmutigen Ufern
nach W. fließt. Der Austritt des Stromes in das Tiefland erfolgt durch
die beiden Bergpfeiler der Westfälischen Pforte, zu deren Deckung
früher Minden befestigt war.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Heiliger_Krenzberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Bergstadt_Freiberg Zwickau Chemnitz Eger Mains Werra Werraquelle Beerberg Werra Sonneberg Nordhausen Werra- Fulda Fulda Fulda Vogelsberg Fulda Fulda_Kassel Hessens Werra Fulda W. Westfälischen
Deutschland.
7
5. Die Landschaft des Mains.
22] Die Landschaft des Mains ist ein bergiges Land, aus dem sich von
O. nach W. der Steigerwald und der waldreiche Spessart (d. i. Spechts-
wald) erheben. In einem stark gekrümmten Thale wird das Land vom
Main durchflössen, der auf dem Fichtelgebirge entspringt und zum Rheine
fließt. Das Mainland bildet die Landschaft Franken, ein reichgesegnetes
Land. In einem fruchtbaren Thalkessel liegt Bamberg, das den süd-
lichen Thüringerwald mit Gemüse versorgt. Bei Würzburg (?) blüht der
Weinbau. F r a n k f u r t (?) ist durch seine Lage am Main und die beuach-
barte Wasserstraße des Rheins eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands.
6. Die Landschaften der oberen Donau.
Die Landschaften der oberen Donau sind: die Süddeutsche Hochebene,
die Jurarücken nebst den anliegenden Hochebenen und der Böhmerwald.
23] \. Die süddeutsche Hochebene ist den Alpen nach N. vorgelagert.
Sie wird von den Alpenslüssen Jller, Lech, Isar und Inn durch-
flössen, welche ihr Wasser zur Donau führen. Die Donau entspringt auf
dem Schwarzwalde. In nordöstlicher Richtung fließt sie bis Regensburg,
macht dann ein Knie nach.so. und bricht endlich zwischen dem Böhmer-
walde und den Alpen nach Österreich hindurch. Da die Donau eine wichtige
Wasserstraße ist, so finden sich an ihr zahlreiche alte Städte. Bei Ulm
beginnt die Donauschiffahrt; Regens bürg war vor Zeiten eine wichtige
Handelsstadt; am Zusammenfluß von Inn und Donau liegt die Festung
Passau. Auf der Süddeutschen Hochebene liegt Augsburg, in alter
Zeit die reichste Handelsstadt Süddeutschlands, an der Isar die bayerische
Hauptstadt München.
24] 2. Die )urarücken nebst den anliegenden Landschaften. Die
Donau wird im Nw. auf einer Strecke von über 200 km von dem Jura
begleitet. Dieser beginnt als Schwäbischer Jura am Schwarzwalde,
biegt vom Thale der Wörnitz (z. Donau) nach N. um und zieht als
Fränkischer Jura bis zum Mainthale. Der Jura hat überall Kalk-
gestern und ist deshalb wasserarm und wenig fruchtbar. Der Fränkische
Jura scheidet zwei Hochebenen: 1) Die Schwäbisch-fränkische Hoch-
ebene liegt im W. des Jura. Die fruchtbarste Stelle derselben ist das
Thal der Rednitz (z. Main); unweit desselben liegt das gewerbreiche
Nürnberg. 2) Die Oberpfälzische Hochebene liegt im O. des
Jura und zieht bis zum Böhmerwalde. Sie wird von der Naab durch-
flössen (z. Donau). Hauptort ist Amberg.
25] 5. Der Böhmerwald zieht vom Fichtelgebirge in südöstlicher Nicht-
ung 220 km weit bis zur Donau. Fast in der Mitte erhebt sich die kahle
Kuppe des Großen Arber (1500 m). Die gegen O. abfließenden Ge-
Wässer sammelt die Moldau; nach W. fließt der Regen zur Donau.
Das noch sehr wilde Waldgebirge ist nur schwach bevölkert; denn außer
Hüttenwerken und Glashütten sind nur wenige Dörfer in den Thälern zu
finden.
7. Die Alpen.
26] Im S. Deutschlands erhebt sich das größte Gebirge des deutschen
Landes, die Alpen, die Grenzmauer zwischen Deutschland und Italien.
Der über 1000 km lange Gebirgszug gleicht einem Füllhorne, dessen offene
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mains Mains Steigerwald Main Rheine Mainland Bamberg Main Rheins Deutschlands Donau Böhmerwald Donau Regensburg Böhmer- Donau Donau Donau Mainthale Main Nürnberg Donau Amberg Böhmerwald Donau Donau Deutschlands Deutschland Italien
Deutschland.
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Schaffhausen und fließt nun nach W. Wo er sich in einem Knie nach
N. wendet, tritt er in die Oberrheinische Tiefebene.
28] 2. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge. Die
Oberrheinische Tiefebene ist im O. und im W. von Gebirgen eingeschlossen.
A. Östlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von S. nach N.):
a. Der Schwarz wald zwischen dem Rheinknie und dem Neckar. Die
höchste Kuppe ist der Feldberg, 1500 m. Der Forst ist die Haupt-
nahrungsquelle des Schwarzwaldbewohners. Er flößt schlanke Tannen-
stamme zum Rheine hinab, oder verfertigt aus dem Holze die „Schwarzwälder
Uhren", die durch die halbe Welt gehen. Nördlich vom Neckarthale erhebt sich
d. Der Odenwald mit freundlichen, dichtbevölkerten Thälern.
B. Westlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von S. nach N.):
a. Der Wasgenwald, ein mächtiger Bergwall, der sich an der Südecke
im Sulzer Belchen zu 1500 m erhebt. Das Gebirge ist nicht so dicht
bewaldet, wie der gegenüberliegende Schwarzwald und der Osthang ist mit
trefflichen Weinbergen umkränzt. Gegen N. verläuft der Wasgenwald in
b. Das Pfälzer Bergland; dieses ist im O. reich an Wein, im W.
wichtig durch seilte Steinkohlenlager, deren Hauptort Saarbrücken (?) ist.
C. Die Oberrheinischetiefebene senkt sich zwischen Schwarz-
wald und Odenwald lim O.) und Wasgenwald und Pfälzer Bergland
«im W.) ein. Sie beginnt bei Basel, zieht 300 km weit nach N. und
endet bei Mainz; ihre Breite beträgt 30 bis 45 km. Der Rhein mit
seinen zahlreichen Nebenflüssen bewässert sie. Die reiche Bewässerung macht
die Oberrheinische Tiefebene fruchtbar. Daher finden sich hier zahlreiche
bedeutende Städte. Es folgen flußabwärts: Basel, in alter Zeit ein
wichtiger Handelsplatz zwischen Deutschland und Italien; Straßburg,
gegen die Einfälle der Franzosen stark befestigt; Mannheim an der Münd-
ung des Neckars; Mainz an der Mündung des Mains, ebenfalls Festung.
29] 3. Das Rheinische 5>chiefergebirge. Aus der Oberrheinischen Tief-
ebene bricht der Rhein durch das Rheinische Schiefergebirge.
A. Östlich vom Rheine erheben sich (von S. nach N.):
a. Der Taunus, auch die Höhe genannt, ist ein liebliches Waldge-
birge. An dem sonnigen Südabhange reift die Rebe und die edle Kastanie.
Dem Boden entsprudeln Heilquellen, so in Wiesbaden, Schlangenbad :c.
b. Der Westerwald ist eine Hochfläche, zu rauh für Getreidebau, aber
an den Gehängen mit trefflichen Wiesen bekleidet. Der Westerwald läuft
in seinem nordwestlichen Vorsprunge gegen den Rhein in das Sieben-
gebirge aus, dem sieben steile Bergkegel den Namen verliehen haben.
e. Das Sauerland (d. i. Süderland) birgt in seinen niedrigen Berg-
zügen Kohle und Eisen. Daher herrscht hier lebhafte Fabrikthätigkeit, be-
sonders in Elberfeld (?) und Barmen (?). Der nördlichste Rand
des Sauerlandes ist
il. Der Haar st rang, ein öder, kahler Kamm.
B. Westlich vom Rheine liegen (von S. nach N.):
a. Der Hunsrück (d. t. hoher Rücken), eine rauhe, unfruchtbare
Hochfläche. Die tiefe Spalte des Moselthales scheidet den Huusrück und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Deutschland.
b. Die Eisel, ein welliges Hochland voll öder Moorstriche, auf dem
sich häufig Spuren feuerspeiender Berge finden, die in alter Zeit hier
thätig waren. Nach Nw. verläuft die Eifel in
c. Das Ho h e V en n (d. i. Hochmoor), eine kahle, moorige Hochfläche.
Die wenigen Bewohner nähren sich kümmerlich von Moorwirtschaft.
C. Das Rheinthal. Zwischen den beiden Teilen des Schieferge-
birges zieht die breite Wasserader des Rheins von So. nach Nw. Zahl-
reiche Nebenflüsse machen den Strom wasserreich. Der größte derselben
ist die l. einmündende Mosel; diese entspringt auf dem Wasgenwalde
und windet sich in einer Schlangenlinie zwischen Hunsrück und Eifel hin-
durch; die Ufer schmücken prächtige Rebengelände; daher findet sich überall
Weinbau von der alten Römerstadt Trier bis zur Festung C ob lenz
an der Mündung. Rechte Nebenflüsse sind: a) die Lahn zwischen Taunus
und Westerwald, d) die Sieg zwischen Westerwald und Sauerland, ^) die
Ruhr aus dem Sauerlande, <1) die Lippe vom Teutoburgerwalde. Bei
Bonn tritt der Rhein aus dem Gebirge; an der altberühmten Handels-
stadt Köln fließt er bereits im Tieflande.
9. Das Norddeutsche Tiefland.
30] Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich vom uutereu Rheine
gegen O. bis über die Weichsel. Seine Länge von W. nach O. beträgt
900 km, seine Breite im W. 150 km, im O. 500 km. Es wird vom
Rhein, von der Weser, der Elbe, der Oder und Weichsel durch-
flössen. Die Elbe teilt das Tiefland in zwei verschiedene Teile.
a. Im W. der Elbe besteht der Boden im südlichen Teile stellenweis
aus Sand (Geest). Der größte Sandstrich bildet die Lüneburger
Heide. Hier besteht die Pflanzendecke nur aus Heidekraut und Nadelholz;
tiefliegende Stellen werden von Torfmooren ausgefüllt. Die Heidebauern
nähren sich kümmerlich vom Anban des Buchweizens, von Schaf- und Bienen-
zucht. Die sandige Geest ist nach den Flüssen und nach der Nordsee hin
von einem breiten Gürtel Marschland umgeben, das noch immer durch
Eindeichen der Schlammbänke dem Meere abgewonnen wird. In der Marsch
lohnt der schwarze Fruchtboden hundertfach die Mühe des Landmanns.
b. Im O. der Elbe erheben sich aus dem Tieflande zwei niedere Land-
rücken. Im südlichen Teile liegt der sandige, wenig fruchtbare Fläming.
Ten nördlichen Teil durchzieht ein von Lehmhügeln gebildeter breiter Höhen-
rücken, der mit Seeen besetzt ist (der Mecklenburgische Landrücken
zwischen Elbe und Oder, der P o m m e r s ch e Landrücken im O. der
Oder, der Preußische Landrücken im O. der Weichsel). Am Süd-
fuße dieser Landrücken liegen an den großen Flüssen einst versumpfte, dann
entwässerte und nun sehr fruchtbare Landschaften, so das Oderbruch,
das Netzebruch, das W arthebruch.
Auf den Strömen des Norddeutschen Tieflandes werden die Erzeugnisse
des Binnenlandes zum Meere hinabgeführt. Daher findet sich in der Nähe
jeder Flußmündung eine große Handelsstadt. An der Weser liegt Bremen,
an der Elbe Hamburg, an der Oder Stettin, an der Weichsel
D a n z i g. Eine zweite Reihe wichtiger Städte liegt im Binnenlande.
Es folgen von W. nach O. die ehemaligen Residenzstädte Han no v er (?)
und Br au nfch w ei g (?), die Festung Magdeburg, der wichtige Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
12
Deutschland.
Stettin führt eine Eisenbahn über die Universitätsstadt Greifs Wald nach Stral-
s und, das im dreißigjährigen Kriege wacker gegen Wallenstein verteidigt wurde. Von
Stralsund fährt man über nach der herrlichen Insel Rügen. Östlich der Oder liegen
Kolberg, Köslin und Stolp.
39] 4. Provinz lvestpreußen. Östlich von Pommern, zu beiden Seiten der unteren
Weichsel. — D a n z i g (?) ist eine Altertümlich gebaute, starkbefestigte Stadt, die zweite
Seehandelsstadt Preußens (126). Flußaufwärts folgen die Festungen Graudenz,
1807 wacker durch Courbiere [turbjähr], „den König von Graudenz", verteidigt, und
Thorn (?), die Grenzfestung gegen Rußland, der Geburtsort des berühmten Stern-
kundigen Kopernikus. Östlich der Weichsel liegt die Handelsstadt Elbing.
40] 5. Provinz Ostpreußen. Das Küstenland am Frischen und Kurischen Haff,
von Pregel und Memel durchflössen. — Königsberg (?) ist die Krönungsstadt der
preußischen Könige (1701 und 1861) mit lebhaftem Handel, namentlich seewärts;
Hochschule (172). Am Kurischen Haff liegt die Handelsstadt Memel.
4k] h. Provinz Posen. Die Ebene zu beiden Seiten der Warthe. — Posen (?)
ist Festung und Sitz eines Erzbischoss (73). Von hier ist Eisenbahnverbindung über
Gnesen und Jnowrazlaw (mit Salzwerk) nach Bromberg (?), der lebhaftesten
Handelsstadt der Provinz.
42] 7. Provinz Schlesien. Südlich von Posen zu beiden Seiten der oberen und
mittleren Oder. — Breslau (?), die dritte Königliche Residenzstadt (die beiden andern ?),
ist reich durch Fabrikwesen und Handel; großartiger Wollmarkt; Hochschule (373).
Auf der linken Oderseite liegen Liegnitz (?) und nahe der sächsischen Grenze
das gewerbreiche Görlitz (?, 70). Auf der rechten Oderseite sind Beuthen, Glei-
Witz und Königs Hütte die Hauptorte des fchlefifchen Bergbaues.
43] 8. Provinz Sachsen. Westlich von Brandenburg, das Gebiet, der mittleren
Elbe und Saale. — Magdeburg (?), eine der stärksten Festungen des Landes, ist
blühend durch Fabrikwesen und Handel (215). H n Ii e (?) ist Knotenpunkt eines sieben-
strahligen Eisenbahnnetzes und hat eine Saline, in der die Halloren arbeiten, ein Völt-
lein mit eigentümlicher Tracht und Mundart; Hochschule; A. H. Franckes Waisen-
haus (116). Erfurt (?) war einst eine reiche Handelsstadt und treibt lebhaften
Gemüsebau; viele Erinnerungen an Luther (welche? 78). Tie eigentlichen Luther-
städte aber sind E i s l e b e n und Wittenberg <?).
44] t). Provinz Schleswig-Holstein. Der südliche Teil der Halbinsel Iütland,
seit 1864 aus dem Verbände mit Dänemark gelöst. — Altona (?) ist wegen der Nähe
von Hamburg ein bedeutender Handelsplatz (150). Neumünster ist der »vichtigste
Eisenbahnknoten der Provinz. Kiel liegt an der Bucht gl. N. und ist deshalb Kriegs-
Hafen an der Ostsee; Hochschule (86).
45] 10. Provinz Hannover. Das Land besteht aus einer größeren nördlichen
Hauptmasse und einem kleineren südlichen Teile, welche durch das Herzogtum Braun-
schweig getrennt sind. — Hannover (?), die ehemalige Residenz des Königs von
Hannover, besteht aus einer unregelmäßig gebauten Altstadt und neuen, prächtigen
Stadtteilen (210). Südlicher liegt H i l d e s h e i m (?) mit berühmtem Dom; der Rosen-
strauch, der an der Wand des Domes rankt, soll zur Zeit Ludwig des Frommen mitten
im Winter der Erde entsprossen sein. Nördlich von Hannover führt eine Eisenbahn
über Lüneburg (?) nach der Fabrikstadt Harburg (?). Im Gebiet der Ems liegt
die Handelsstadt Emden, am Jadebusen Wilhelmshaven, der Kriegshafen an der
Nordsee.
4hj n. Provinz Aeiien-llaiiau. Westlich der Werra, zu beiden Seiten der Fulda
und im Winkel zwischen Main und Rhein. — Kassel (?) ist als einstige Residenz des
Kurfürsten von Hessen von schöner Bauart (82). Frankfurt am Main liegt in
herrlicher Thalweite an der „Franken Furt" (dem Übergangspunkte der Franken über
den Main), war Jahrbunderte hindurch die Krönungsmdt der deutschen Kaiser und
ist durch lebhaften Handel und großartige Messen eine der reichsten Städte Mitteldeutsch-
lands (230). Wiesbaden, am Südabhange des Taunus, ist das glanzvollste der
Taunusbäder und wird alljährlich von vielen Tausenden von Badereisenden besucht (/4).
47] 12. Provinz Westfalen. Das Gebiet der oberen Ruhr, Lippe und Ems. —
Münster ist der Hauptort eines von Karl d. Gr. gegründeten Bistums; im alten
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
14
Deutschland.
60] jj. Fürstentum Zchwarzburg - 8ondersbausen. Es gliedert sich wie das
vorige. — Hauptort ist S o n d e r s h a u s e n (?).
61] Lürstentum Reuß, jüngerer Linie. Es besteht aus zwei Gebietsteilen:
der eine liegt im Gebiet der Elster, der andere am Frankenwald. — Hauptort ist Gera,
mit lebhaftein Fabrikwesen und Handel, daher „Klein Leipzig".
62] Fürsten tum Reuß, älterer Linie. Es liegt am 'Nordabfalle des Franken-
Waldes. — Im anmutigen Elsterthale liegt der Hauptort G r e i z.
63] 14. Großherzogtum sachsen-Weimar-Cisenach. Es besteht aus drei Ge-
bietsteilen, die teils zum Werragebiete, teils zum Saalegebiete gehören. — Residenz
ist W e i m a r (?); Erzdenkmäler erinnern an die Dichter Goethe, Schiller, Herder und
Wieland. An der^Nordwestecke des Thüringerwaldes liegt Eisenach, darüber auf
einem bewaldeten Felskegel die Wartburg, die jetzt in alter Pracht wieder hergestellt ist.
64] j5. Herzogtum sachsen-Meiningen. Im Gebiet der Werra am Südivesthange
des Thüringerwaldes. — Hanptort ist M e i n i n g e n (?).
65] ib. Herzogtum Zachsen-<!odurg-Kotha. Es besteht aus zwei Gebietsteilen:
das größere Gebiet liegt am Nordfuße des Thüringerwaldes, das kleinere am Südfuße.
- Im südlichen Gebietsteile liegt Coburg in einem malerischen Flnßthale (?); auf
steilein Bergtegel über der Stadt erhebt sich die Feste Coburg, ein Ritterschloß aus
alter Zeit. Im nördlichen Gebietsteile liegt die schöngebaute Hauptstadt G 0 t b a.
66] 17. Herzogtum Zachsen-Altenburg. Es besteht aus zwei durch die reußischen
Fürstentümer getrennten Gebietsteilen. — Hauptort ist A l t e n b u r g.
67] j$. Königreich Lachsen. Zu beiden Seiten der mittleren Elbe, im S.^zum
Erzgebirge emporsteigend. — Hauptstadt ist Dresden, in einem anmutigen Thale
(?), mit berühmten Kunstsammlungen, darunter die weltberühmte Gemäldegalerie (334).
F reiberg (V), alte berühmte Bergstadt mit Silbergruben. Chemnitz ist die erste
Fabrikstadt und zweite Handelsstadt Sachsens (lw), Leipzig (?-) durch drei Messen
die bedeutendste Handelsstadt Norddeutschlands (400).
Iii. Die süddeutschen Ztaatcn.
68] j. Königreich Bayern. Bayern besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen:
das größere Gebiet liegt östlich, das kleinere westlich vom Rhein. Die Residenzstadt
München (V) liegt in slacher, reizloser Gegend, ist aber durch herrliche Kunstbauten
eine der schönsten deutschen Städte; Hochschule (40<>). A ngsb u r g (?), war einst
eine berühmte Reichsstadt und durch großartigen Handel blühender als jetzt; damals
galt der Spruch: „Straßbnrger Geschütz, Nürnberger Witz, Venediger Macht, Augs-
burger Pracht, Ulmer Geld, bezwingt die ganze Welt" (80). R e g e n s bürg (?)
war die alte Hauptstadt Bayerns. In der Nähe erhebt sich auf einem zur Donau
vorspringenden Berge die Walhalla, ein Marmortempel, in dem die Standbilder
berühmter deutscher Männer aufgestellt sind. Nürnberg (?) ist mit seinen übertürntten
Mauern, engen Gassen und alten Giebelhäusern das treue Bild einer alten Reichsstadt;
ehemals „ging Nürnberger Tand durchs ganze Land" und noch jetzt ^ist die fabrik-
mäßige Anfertigung von Spielwaren von großer Wichtigkeit (H>1). In der Rbein-
pfalz liegt Speyer (?), in dessen Dom acht deutsche Kaiser ihre Ruhestatt gefunden
haben.
69] z. Großherzogtum Hessen. Es besteht aus zwei Gebietsteilen: der eine liegt
nördlich, der andere südlich vom Main. — Hauptstadt ist Darm st a dt, am Fuße des
Odenwaldes (64). Am Zusammenfluß vom Main und Rhein liegt die Festimg M a i n z
(77). Worms (?) war ehemals freie Reichsstadt.
70] Z. Königreich Württemberg. Es umfaßt das Gebiet am Oberläufe der Donan
und am Neckar. —' Zwischen Wald- und weinreichen Hügeln liegt die Hauptstadt
Stuttgart (158), im Neckarthale die Universitätsstadt Tübingen, das ge-
werbfleißige Eßlingen und Heilbronn, der Hauptort des Neckarhandels. Die
ehemalige Reichsstadt U l m treibt lebhafte Schisfahrt donauabwärts.
71] 4. Großherzogtum Baden. Es liegt im Knie des Rheins zwischen Constanz,
Basel und Mannheim. — Am Fuße des Schwarzwaldes liegt die Hauptstadt Karls-
ruhe, regelmäßig in Form eines Sterns gebaut, dessen Strahlen im Residenzschloß
zusammenlaufen (84). Nördlich davon Heidelberg am Austritt des Neckars aus dein
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
315
Deutscher Iura.
d) Das Dreieck zwischen den norischen und karnisch - julischen Al-
pen, ein völliges Gebirgsland, ist das Gebiet zweier großen Donau-
zuflüsse, welche ihrer größer» Laufstrecke nach dem Donautieflande
zugehören. Die Drau entspringt im S. der Dreiherrnspitze im
Pusterthale, ist noch 40 M. auf deutschem Boden schiffbar und
empfängt einen Hauptfluß der norischen Alpen, die Muhr — also
auf welchem Ufer? Die wilde Mürz ist ein linker Muhrzufluß. —
Aus einem kleinen See am Terglou(S. 190.) kommt die Sau
oder Save, auch schon in Deutschland schiffbar, aber noch mehr
als die Drau dem Donautieflande zugehörig.
4. Mit den Alpen stellen wir einen Gebirgszug zusam-
men, der in seinem südwestlichsten und höchsten Dritttheil an
Deutschlands Gränze zieht, dann aber tief in das Gebirgs-
dreieck einschneidet und weithin mit den Alpen parallel läuft.
Wir meinen den Jura, der auch das mit den A. gemein hat,
daß er nach No. zu niedriger wird. Ueber den eigentlichen
Schweizer Jura ist schon S. 254 gesprochen und schon
damals bemerkt worden, daß die neuere Geograhie mit Recht
diejenigen deutschen Gebirge, welche sowohl der Richtung als
dem eigenthümlichen Jurakalk nach wahre Fortsetzungen des
Schweizer Jura sind, auch mit diesem Namen belegt und
nur durch Zunamen unterscheidet.
a) An das Nordostende des Schweizer Jura setzt sich, nach einer
bedeutenden Senke im ganzen Zuge und in nicht allzu deutlichem Zu-
sammenhänge, der schwäbische Jura an, der bei dem Volke
rauhe Alp oder bloß Alp, nach No. auch Albuch oder das
Herdtfeld genannt wird. Es ist eine langgestreckte, meist öde und
kahle Bergplatte, mit steilen zerklüfteten Rändern, welche nach N.
zu steil abfällt und von merkwürdigen isolirten Kegelbcrgen begleitet
ist; nach S. dacht sich dieselbe mähliger ab. So liegen auch die
höchsten Puncte (denn eigentliche Gipfel trägt der Zug nicht) an der
Nordseite; darunter einige etwas über 3000'. Der allgemeine Jura-
Character tritt in der Kalkformation, in dem Reichthum an Höhlen,
in der Armuth an Wasser und dann wieder in der Stärke einzelner
hervorbrechender Quellen deutlich hervor. Unter den Höhlen ist die
Nebelhöhle am Nordabhange wegen ihrer geräumigen Weiten
und ihrer Tropfsteingebilde bekannt.
b) Vom Albuch an zieht sich kn großen Windungen nach No.
der fränkische Landrücken oder der fränkische Jura, an
den meisten Stellen ein 3 — 4 M. breiter hochgelegener, hüglichter
Landstrich, aus dem nur selten einzelne Kuppen bestimmt hervortreten.
Ec steigt nirgends über 1600 fl Sowohl Canäle als Eisenbahnen
lassen sich durch diese nur geringen Bodenwellen hindurchlegen. Die
Abdachung nach S. ist geringer, als die nach N.: darin, so wie in
Kalk- und Höhlenbildung, ist die Aehnlichkeit mit dem schwäbischen
Jura nicht zu verkennen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Donautieflande Deutschland Deutschlands Nordabhange
324
Viertes Buch.
derselbe in verschiedenen Buchten und Zipfeln hin und her; seine Ufer
sind bald wild, schroff und steil, bald sanft und anmuthig. Die
Schifffahrt hier, wie bei vielen andern Schweizer-Seen, wegen
plötzlicher Windstöße (der Föhn) gefährlich. Hernach strömt der
Reuß auch noch der Abfluß des Zuger Sees zu. Da, wo Aar
und Reuß sich vereinigen, lag die blühende Römerftadt Vindonissa:
an das Mittelalter erinnert unweit davon die Ruine Habsburg
an der Aar: in dem Angesichte der Burg seiner Ahnen ward Kaiser
Albrecht I. 1308 an der Reuß durch verwandte Hand ermordet.
fl) Der von uns schon einmal — wo? — erwähnte Wallen-
städter See schüttet sein Wasser in den schönen See von Zürich,
dem Klopstock seine Oden weihete. 3 Stunden breit, 10 — 11 Stun-
den lang, krümmt er sich von So. nach Nw.; die sanft ansteigen-
den Ufer sind mit Ortschaften und Häusern wie übersäet. Am Nord-
ende tritt die Limmat heraus.
4. Von Basel an durchfließt der R. in vielen klei-
neren Krümmungen und Werder bildend die 3 — ñ M. breite
oberrheinische Tiefebene, einen äußerst fruchtbaren und
gesegneten'landstrich, in dem sich nur wenige Sandgegenden
finden. Sie hat das mildeste Klima in Deutschland. Kir-
schen, Pflaumen, Aprikosen blühen in der ersten Hälfte des
April; Anfang Juni reifen die Kirschen. Sie wird links
von den Vogesen, rechts vom Schwarzwald und Oden-
wald begränzt.
a) Die Vo g esen, deutsch: der Wasgau, beginnen im S. mit
dem schon einmal erwähnten Wälschen Belchen oder Balón
d' Alsa ce 3800' (S. 255.) ; der Sulzer Belchen, über 4000',
und der wegen schöner Aussicht berühmte Ottilicnberg (4m.
von Straßburg), liegen östlich vom Hauptrücken, der nach N. zu
immer breiter und niedriger wird, kuppelförmige Gipfel zeigt und
nach O. weit steiler als nach W. abfällt. Das Nordende der Vo-
gesen, das Hardtgebirge (Kalmuk 2000'), fällt plötzlich zu
der Einsenkung des Passes von Kaiserslautern ab. Im
Norden desselben erhebt sich die plateauartige Gebirgslandschaft des
Pfälzer Gebirges. An seinem Nordende erhebt sich, 6 M. von
Mainz, der Donnersberg; der höchste Punkt auf seinem brei-
ten, tafelartigen Rücken der Königsstuhl. Der Ostabhang der
Vogesen, besonders aber Hardt- und Pfälzer Geb., tragen beliebte
Weine (Ka lmuk, Forst er, D ei des heim er u. s. w.).
fl) Große Aehnlichkeit mit dem westlichen begleitenden Zuge hat
der östliche, der Schwarzwald, von den prächtigen düstern Tan-
nenwäldern so genannt. Er zerfällt in zwei Abtheilungen: die süd-
liche vom Rhein bis zur Murg, die nördliche von da bis zum
Neckar. Im S. ist er am höchsten: Feldberg und Belchen (der
deutsche), nur 2 M. aus einander, übersteigen 4000'. _ Nach dem
Rhein fällt das Gebirge steil ab; schnell verwandelt sich hier das
waldige Gebirge in die Traubenhügel des edlen Markgräfler-
Weins, und lein Abhang trägt neben dem gewöhnlichen deutschen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
226
Viertes Buch.
mündet bei Mannheim. Links empfängt er die Enz vom
Schwarzwalde, durch welche er schiffbar wird — rechts Ko-
cher und Iapt. Diese Zwillingsflüsse kommen vom Hardt-
felde, bleiben sich in ihrem Laufe immer ziemlich nahe und
münden auch dicht bei einander. An der untern Jaxt hatte
der von Göthe gefeierte letzte Ritter Götz v. Berlich in-
gen seine Schlösser.
2. Der Main entspringt unter dem Namen des wei-
ßen am Ostabhange des Ochsenkopfs, V* M. vom ehemaligen
Fichtelsee (S. 316.), und vereinigt sich in der Nahe von
Culmbach mit dem rothen M., der aus den südwestlichen
Vorhöhen des Fichtelgebirges kommt. Der Gesammtmain hat
durchaus westliche Richtung; aber der Umstand, daß Quelle
und Mündung wenig über 30 M. von einander liegen, der
ganze Lauf aber 80 M. lang ist, zeigt, welche Krümmungen
der Strom macht. Zerlege dir den Fluß von Culmbach an
also: a) halbkreisförmiger Bogen, nach So. offen, von Culm-
bach bis Bamberg, b) Nordwestliche Richtung von Bamberg
bis Schweinfurt. c) Dreieck mir offener Seite nach N.
ck) Viereck auch mit offener Seite nach N. e) Westsüdwest-
liche Richtung von Hanau bis zur Mündung. Das nicht
zu rasche, durch die Windungen gemäßigte Gefäll macht
den M. sehr brauchbar zur Schifffahrt.
a) Auf der linken Seite ist das Gebiet des Main durch den
fränkischen Jura von dem der Donau geschieden. Der größte Zufluß
ist die Rednitz oder Regnitz, welche aus der fränkischen und
schwäbischen Rezat zusammenfließt und kahnbar bei Bamberg
mündet. Gieb die wechselnde Richtung des Laufes an! Rechts
kommt ihr die Pegnitz zu (Nürnberg: die Pegnitzschäfer), weiter
nördlich die rasche Wiese nt. Diese durcheilt ein äußerst romanti-
sches Thal des fränkischen Jura: die kühnsten und wundersamsten
Kalk- und Sandsteingebilde, die Menge der alten Burgen, merk-
würdige, durch die Menge fossiler Thierknochen bekannte Tropfstein-
höhlen, z. B. bei Müggendorf und Gailenreuth, schaffen
hier eine Gegend, die noch weit mehr besucht zu werden verdiente.
Die Sonderbarkeit, alle schönen Berggegenden mit dem meist ganz
unpassenden Namen Schweiz zu taufen, hat hieher die fränki-
sche Schw. verlegt. — Schon Carl der Gr. dachte daran, Do-
nau und Main vermittelst der Rednitz und der Altmühl (S. 318.)
zu verbinden; der vorige König von Bayern hat diesen Plan ausge-
flährt. Der Ludwigs - oder Donau - Main-Canal benutzt,
so weit es angeht, die Rednitz, begleitet dieselbe, schlägt sich dann
in einem Scitenthale bis Neumarkt zur Höhe des fränkischen Jura
(12000 und geht dann in dem Thale eines Altmühl-Zuflusses bis
zu diesem Donauzuflusse selbst.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Mannheim Main Culmbach Culmbach Bamberg Bamberg Schweinfurt Hanau Main Donau Bamberg Nürnberg Main Donau Main-Canal
Viertes Buch.
328
§.90.
Der Rhein von Mainz bis Bonn. Das Rheinische
Schiefergebirge.
1. Verläßt der R. die oberrheinische Tiefebene, welche
er vielleicht einst zum Landsee füllte, so bricht er sich in
einem zackigen Querthale durch den hier sehr breiten Gebirgs-
rand des continentalen Dreiecks. Einst hat der Strom auch
auf der Strecke von Bingen nach Bonn mehrere große
Seen-Becken gebildet (das größte bei Neuwied), die an 600'
über dem Meeresspiegel erhaben lagen. Man nennt die
Bergmassen zur Rechten und Linken mit besonderen Namen;
aber sie gehören ihrer ganzen Formation nach zu einander
und bilden zusammen das rheinische Schiefergebirge,
Lo M. von Sw. nach No. lang und 20 M. breit, nir-
gends 3000' hoch. Der allgemeine Charakter ist wellenför-
miges Plateau mit tief eingefurchten Thälern, nur am Süd-
rande treten bestimmte Bergreihen auf. So wie das Quer-
thal des Rheins das Gebirge in den Ostflügel und West-
flügel zerschneidet, so die Langenthäler der Lahn und Mosel
in eine südliche und nördliche Hälfte. In der südlichen
herrscht die Schieferbildung vor, in der nördlichen zieht eine
Zone ausgebrannter Vulkane und Basaltfelder.
a) Auf dem W e stfl ü g e l der ganzen Gebirgsmasse, links vom
Rhein, zieht der Bergzug des Hunsrück, im Sw. Jdarwald
und Hochwald genannt, auf der Höhe rauh und unfruchtbar, auf
den Kanten und Abhängen, nach den Flüssen zu, mit herrlichen und
gesegneten Strichen eingefaßt. Nordwestlich vom H. dehnt sich das
weite, einförmige und öde Plateau der Eifel aus, im äußersten
Nw. das hohe Veen genannt. Das letztere fast ganz gipfellos
mit ausgedehnten Hochmooren; aus der durch und durch vulkanischen
Eifel ragen einzelne Basaltkegel, der höchste, die hohe Acht, über
2000'. Nicht weit vom Rhein liegt auf der Eifel der Laacher-
S e e, ein erloschener Krater. Die große Westhälfte des Westflügels
bildet das von dem Querthale der Maas durchbrochene Plateau der
Ardennen mit fteilhängigen Thälern, meist mit schönen Laubholz-
wäldern, aber auch mit kahlen, rauhen und moorigen Strichen, wo
meilenweit kein Baum und Strauch zu sehen ist. Diese Dürftigkeit
der Oberfläche wird durch reiche Steinkohlenlager im Innern ersetzt.
Noch viel Wölfe. Mit den Ardennen hängt im W. der schluch-
tenreiche Wald der Argonnen zusammen, von dem schon S. 255.
die Rede war und der eine Verbindung mit den Vogesen vermittelt.
b) Im Ostflügel, welcher den Rhein bedeutend weiter herunter
begleitet, entspricht der Kette des Hunsrück das schöne Waldgebirge
deö Taunus. Im seinem östlichen Theile, die Höhe genannt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]